Unter dem Begriff Telearbeit werden verschiedene Arbeitsformen zusammengefasst, bei denen Mitarbeiter zumindest einen Teil der Arbeit außerhalb der Gebäude des Arbeitgebers verrichten (es muss kein Angestelltenverhältnis bestehen). Oftmals werden die Arbeitsergebnisse dabei dem Arbeitgeber über digitale Kanäle übermittelt. Dazu werden häufig Kommunikationsgeräte wie Computer, Fax und Telefon genutzt. Es wird auch der Begriff e-Work verwendet.


Vereinbarungen über Arbeitsziele, Termine usw. werden mit dem Arbeitgeber, dem Arbeitsteam oder beiden getroffen. Das Unternehmen hat bei Telearbeit unter anderem den Vorteil, dass es weniger Büroflächen zur Verfügung stellen muss. Außerdem können die Kompetenzen von Mitarbeitern weiter genutzt werden, die nicht regelmäßig im Büro erscheinen können, zum Beispiel wegen der Kinderbetreuung.


Als Vorreiter der Telearbeit gelten Computerhersteller, Softwareentwickler und Telekommunikationsanbieter. Entgegen weitläufigen Annahmen ist die Telearbeit weitgehend eine Männerdomäne. Nach einer Umfrage aus dem Jahr 2000, liegt der Frauenanteil bei der Teleheimarbeit bei 34 %; bei der alternierenden Heimarbeit hält sich der Geschlechteranteil die Waage.


Formen der Telearbeit


Es werden üblicherweise verschiedene Formen der Telearbeit unterschieden:



Besonderheiten


Zusätzlich werden in einigen Fällen aufgeführt:



Eine Schweizerische Großbank (die damalige SKA) beschäftigte 1989 rund 65 Mitarbeiter in sechs so genannten „Workcenters“ (Telearbeitszentren) in Lausanne, Lugano, Basel, Luzern, Winterthur und Zug. Die Bilanz des Versuchs nach vier Jahren in Bezug auf Produktivität war positiv.


Anforderungen an Arbeitnehmer und Arbeitgeber


Telearbeit stellt verschiedene Anforderungen an alle Beteiligten. So muss ein geeigneter Arbeitsplatz zu Hause mit privaten Mitteln oder vom Arbeitgeber eingerichtet werden. Dabei müssen auch die Aspekte des Arbeitsschutzes und der Arbeitssicherheit sowie versicherungstechnische Probleme, die sich aus den verschiedenen rechtlichen Bestimmungen ergeben, Berücksichtigung finden.


Neben den bekannten Vorteilen (z.B. weniger Zeitverlust durch Arbeitswege, bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf) bringt Telearbeit auch unterschiedliche Belastungen und Gefahren mit sich. Telearbeit kann insbesondere mit Mängeln im Arbeitsschutz, Belastungen für die Familie, dem Verlust des sozialen, betrieblichen Umfeldes oder bestimmter Rechte einhergehen.


So müssen Telearbeiter bereit sein, stärker mit den übrigen Beteiligten zu kommunizieren und die erforderliche Selbstdisziplin aufbringen, anfallende Arbeiten termingerecht zu erledigen. Oftmals werden auch eine drohende Selbstausbeutung und Vereinsamung von Telearbeitern genannt, der durch geeignete Maßnahmen Rechnung getragen werden muss. Der Arbeitgeber hingegen muss einer ergebnisorientierten Arbeit positiv gegenüberstehen und auf die tradierten Kontrollfunktionen zu Gunsten eines stärkeren Vertrauens zu seinen Mitarbeiter verzichten können. Als einzig tragfähiges Managementkonzept bei der Telearbeit gilt das Management by Objectives. Dabei kommt dem Prinzip der Zielvereinbarung die größte Bedeutung zu.


Vor- und Nachteile dieses Arbeitszeitmodells sind in weiten Bereichen des Arbeitslebens immer noch umstritten. Während gemäß einer Studie von 2006 76% der Arbeitnehmer angaben, per Telearbeit produktiver zu sein als im Büro, sind lediglich 61% der Arbeitgeber von der höheren Produktivität überzeugt.

Arbeitgeber legen Telebeschäftigten zur Kostenersparnis teils Einschränkungen in der räumlichen Ausstattung des Arbeitsplatzes auf, beispielsweise den Verzicht auf ein Einzelbüro, gegebenenfalls auch bei alternierender Telearbeit. Ein Anteil von Telearbeit innerhalb der Belegschaft erfordert, ähnlich wie bei flexiblen Arbeitszeiten, besondere Vorkehrungen, um Meetings zu halten, etwa eine Zusicherung der Anwesenheit seitens der Mitarbeiter, ihre Zuschaltung durch Videokonferenztechnik oder ihre nachträgliche Information durch Protokolle.


Bestehende politische Zielvorgaben sowie raumstrukturelle, kulturelle und rechtliche Randbedingungen haben einen großen Einfluss auf die Verbreitung und die Auswirkungen von Telearbeit. So führen in den am dichtesten besiedelten Gebieten in den Niederlanden viele Firmen Telearbeit und flexible Arbeitszeitmodelle ein, um den Mitarbeitern lange Anfahrtszeiten und Zeitverlust durch Verkehrsstaus in den Spitzenzeiten zu ersparen. Politisch wird Telearbeit zwar gefördert, bisher jedoch nicht gezielt als politische Maßnahme zur Senkung der Verkehrsnachfrage eingesetzt.


Motivation und Auswirkungen


Für erwerbstätige Frauen liegt die Motivation zur Telearbeit oft in der Hoffnung auf eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf; unter Männern herrscht der Wunsch einer Vermeidung lange Anfahrtswege oder nach einer ruhigen Arbeitsatmosphäre vor, mit besserer Konzentration oder weniger Ablenkung, da Störungen durch Kollegen ausbleiben. Alternierende Telebeschäftigte im Angestelltenverhältnis empfinden die Telearbeit meist als familienfreundlich und vorteilhaft, weil sie eine Anpassung an den eigenen Rhythmus ermöglicht.


Laut Ergebnissen einer Studie des Netzwerkbüros Erfolgsfaktor Familie arbeiten in der Hälfte der befragten Unternehmen Führungskräfte in vollzeitnaher Teilzeit in Kombination mit Telearbeit. Dies trifft vor allem auf stellvertretende Führungskräfte und Mitglieder der mittleren Führungsebenen zu, und sie praktizieren dieses Modell meist für einen begrenzten Zeitraum.


Als Ergebnis der Telearbeit ergibt sich aus der Telearbeit für Männer vielfach eine Zunahme an freier Zeit für Sport und Freizeitgestaltung. Einige Untersuchungen zeigten, dass Frauen mit Kindern oft einer Doppelbelastung von Beruf und Familie unterliegen; andere Untersuchungen deuten auch bei Teleheimarbeiterinnen eine partnerschaftlichere Arbeitsaufteilung hin. Auch Männer scheinen dabei durch die Erwerbsarbeit zuhause die Beziehung zu ihren Kindern verbessern zu können.


Einer räumlichen Vermischung von beruflicher und familialer Tätigkeit wird oft durch ein eigenes Arbeitszimmer entgegengewirkt, wobei dies vorwiegend auf besser verdienende Telearbeiter zutrifft. Gegebenenfalls werden innerhalb der Familie Zutrittsregeln zum Arbeitszimmer abgesprochen.


Eine zeitliche Vermischung kann entstehen, wenn beispielsweise das berufliche Engagement auf den Abend aufgeschoben wird. Insbesondere bei Müttern ist eine Verschiebung der Erwerbsarbeitszeiten auf den frühen Morgen, den späten Abend und das Wochenende zu beobachten, wobei Erholungszeiten weg fallen. Telearbeit bringt die Gefahr einer verdeckten Mehrarbeit mit sich und kann einer Arbeitssucht Vorschub leisten. Die Vermischung von familiären und beruflichen Belangen wird von den Telebeschäftigten selbst teils auch positiv gesehen.


Quelle: de.wikipedia.org


Telearbeit hat Vorzüge, doch dabei geht nichts ohne ein großes Maß an Selbstdisziplin


Telearbeit klingt verlockend: Statt morgens früh aufzustehen, bleibt man einfach zu Hause. Auch die Zeit, die sonst auf dem Weg zur Arbeit vergeudet wird, lässt sich dann nutzen. Telearbeit funktioniert aber nicht in jedem Beruf – und ist auch nicht jedermanns Sache. Manche kühne Vorhersage über die Chancen der Telearbeit hat sich nicht bewahrheitet: Die Büros sind nicht abgerissen worden, Telearbeit hat auch nicht so rasant zugenommen wie erwartet. Aber es gebe sie quer durch alle Branchen bei so gut wie allen Tätigkeiten, die von zu Hause aus möglich sind.


Insgesamt hat sich der Anteil der Unternehmen, bei denen Telearbeit möglich ist, von 7,8 Prozent in 2003 auf 18,5 Prozent in 2006 mehr als verdoppelt. Zu den Pionieren in Deutschland gehört IBM. “Heute nutzen zwei Drittel der Belegschaft die Möglichkeit zur Telearbeit“, sagt Heinz Liebmann, Leiter der Personalprogramme bei IBM in Stuttgart.


Die Erfahrungen der Wirtschaft sind insgesamt positiv. Vorbehalte gebe es noch bei einzelnen Führungskräften. Viele setzen immer noch auf Anwesenheitskultur, bei der alle Mitarbeiter zwischen 9 und 17 Uhr da sein müssen. Telearbeit macht aber einen neuen Führungsstil notwendig. Der Vorgesetzte muss mehr Coach und weniger Kontrolleur sein. Bei IBM wird jeweils in den einzelnen Abteilungen geregelt, wann welche Mitarbeiter im Büro sind und wann zu Hause arbeiten.


Angst vor Missbrauch gibt es nicht: „Wir gehen davon aus, dass die Mitarbeiter verantwortungsvoll damit umgehen“, sagt Liebmann. Er macht selbst Telearbeit und ist jeweils drei, vier Tage im Büro, dann zu Hause. Technisch sei das immer einfacher geworden. „Praktisch jeder Mitarbeiter hat ein Laptop und einen DSL-Anschluss.“ Teamarbeit sei so auch per Datenleitung möglich – etwa durch Web-Konferenzen. Dass ausschließlich oder zum größten Teil von zu Hause gearbeitet wird, ist aber nach wie vor die Ausnahme.


Standard sei die sogenannte alternierende (Alternation: von mittellateinisch alternatio, englisch alternation bezeichnet allgemein einen regelmäßigen Wechsel zwischen zwei Zuständen) Telearbeit, bei der sich Phasen im Büro mit solchen im „Home Office“ abwechseln. Dabei sind grundsätzlich viele unterschiedliche Modelle möglich. Dazu zählt ein fester Rhythmus, in dem Büro- und Telearbeit wechseln. Es kann aber auch vom jeweiligen Arbeitsaufkommen abhängig gemacht werden – und von beruflichen Terminen. Häufig wird abgeraten, die Arbeit komplett nach Hause zu verlegen. Und es geht auch nicht mit jedem Mitarbeiter: Man muss sich gut organisieren können und es ist wichtig, die Verbindung zu seiner Abteilung zu halten.


Einen großen Vorteil, den die Telearbeit mitbringt ist der, dass auch körperlich eingeschränkte Menschen noch einer Tätigkeit nachgehen können. So haben Personen, die aufgrund einer Erkrankung, beispielsweise der Beine, nicht mehr das Haus verlassen können, dennoch die Möglichkeit, dem Staat nicht auf der Tasche zu liegen und ihr eigenes Einkommen (größtenteils) selbst zu erwirtschaften. Gerade diese Personengruppe ist froh über die Vorzüge der Telearbeit, da sie sich nicht mehr nutzlos sondern wieder integriert vorkommen und ihren Beitrag zum Sozialsystem, in Form von Steuern, leisten können.


Gerade dieses Arbeitsmodell bietet viele Chancen und sollte, meines Erachtens, viel stärker gefördert werden, zumal die Vorteile offen auf der Hand liegen.


Die Personen, die aufgrund einer Erkrankung nicht mehr Arbeiten konnten, weil ihre Erkrankung sie zwang zu Hause zu bleiben, und deshalb auf Grundsicherung angewiesen waren, könnten wieder in das Arbeitsleben integriert werden und dies stärkt auch das verloren gegangene Selbstbewusstsein dieser Menschen, was sich wiederum positiv auf die Gesundheit auswirkt und somit zu weniger Ausgaben im Gesundheitswesen und bei Hartz IV bzw. Sozialhilfe führt.


Im Gegenzug dazu steigen die Steuereinnahmen, weil durch diese Arbeitnehmer mehr Steuern eingenommen werden, die bislang dem Sozialsystem Geld kosteten.


Wie ich finde, ist dies eine Überlegung allemal wert.


Telearbeit


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